Homöopathie in Eilenburg
Die Laborwerte und so die eigentlichen Blutwerte sagen wie es dem Blut geht, nicht wie es den Zellen, Organen und dem Körper insgesamt geht! Im Laufe der Evolution hat der menschliche Körper eine Überlebenshierarchie entwickelt. Der Erhalt der Lebensfunktionen hat Vorrang vor unserem Gesundheitszustand bzw. Wohlbefinden. Zum Beispiel können wir mit Demenz oder Osteoporose noch ziemlich lange weiter leben. Gibt es aber gravierenden Mangel im Blut, so kann dies sehr schnell lebensbedrohlich werden.
Die Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Stoffkonzentrationen im Blut führen nicht selten unbemerkt! zu Lasten der Organe und dem Gewebe. Dazu ein Beispiel: Calcium ist für unseren Körper, nicht nur für die Knochen, lebensnotwendig. Die Normalwerttoleranz im Blut ist mit 2,2-2,6 mmol/l sehr eng bemessen und die Regulation sorgt für einen sehr stabilen Blutwert. Im Bedarfs- oder Mangelfall bedient sich der Körper zugunsten des stabilen Spiegels im Blut aus den Knochen. Das bemerken wir zunächst lange Zeit gar nicht, bis irgendwann Symptome auftreten (Krämpfe, Nervenleitungsstörungen, Osteoporose). Folglich kann man einen Calcium-Mangel nicht allein über eine Blutuntersuchung feststellen. Es sei denn er ist schon so massiv, dann geht es uns auch entsprechend schlecht und wir sind in der Notaufnahme.
Erste wichtige Erkenntnis: normale Blutwerte korrelieren nicht unbedingt mit dem Körperzustand. Mit Laborwerten lassen sich in manchen Fällen nur begrenzt Rückschlüsse auf die Situation im Körper machen.
Etwa 70 % der Diagnosen werden ausschließlich anhand von Blutbefunden (Laborwerte) gestellt, oft ohne die klinischen Symptome einzubeziehen. Die häufige Folge: vom Patienten geschilderte Symptome passen nicht zu den Blutbefunden. Oft findet dann eine Verlegung des Krankheitsbildes auf die psychische Ebene statt. Der Patient hat dann die sogenannten psycho-somatischen Symptome.
Damit ist ihm erst einmal nicht geholfen und wenn er seine Mangelzustände nicht ausgleicht, wird er auch trotz psychischer Behandlung im Mangel bleiben. Im Blut lassen sich verschiedenste Sachen untersuchen. Zum Beispiel das sogenannte Blutbild - dies lässt eine Aussage zu, wie die Quantität der Blutzusammensetzung bzgl. der zellulären Bestandteile ist, also der weißen und roten Blutkörperchen, Blutplättchen, Blutfarbstoff oder dem Volumen der Blutzellen. Eine qualitative Aussage kann damit nicht getroffen werden. Dazu ist das Anschauen der Blutzellen unter dem Mikroskop ein aufschlussreiches Mittel.
Weiterhin können Entzündungswerte, Elektrolyte, Vitamine, Nierenwerte, Leberwerte, Bauchspeicheldrüsenwerte, Herz, Schilddrüse, metabolischer Stoffwechsel, Hormone oder Umweltgifte etc. bestimmt werden. Das stellt eine Menge an Möglichkeiten dar, um körperlichen Problemen auf die Spur zu kommen.
Generell kann gesagt werden, dass einerseits viele Diagnosen ausschließlich über Blutwerte nicht möglich sind, andererseits werden das Potential von Laboruntersuchungen und auch ihre Interpretation bei weitem nicht ausgeschöpft.
Die nächste Hürde ergibt sich aus den vorgegeben Normalwerten einiger sehr wichtiger Blutparameter. Über mehrere dieser Normalwerte streiten sich (auf Kosten der Patienten) die Gelehrten auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Sehr häufig sind diese zu niedrig oder zu hoch angesetzt. Werden alleinig die Laborwerte zur Diagnostik heran gezogen, bekommen Erkrankte oft trotz klinischer Symptome keine Behandlung, weil ihre Blutwerte in der angegeben Norm sind.
Symptome sind unter anderem: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Depressionen, Burn-out, Konzentrationsstörungen, Kurzatmigkeit, Restless legs, Infektanfälligkeit, rissige Lippen, Unfruchtbarkeit, Haarausfall etc. Natürlich können diese Symptome auch bei anderen Krankheitsbildern auftreten, sie sind hier als Beispiel anzusehen.
Die Eisenmangelerkrankung verläuft in drei Phasen:
Um Eisenmangel frühzeitig zu erkennen, ist es notwendig den Ferritin-Wert zu bestimmen. Dieser Wert gibt uns eine Aussage zu unserem Speichereisen. Ist davon genügend vorhanden, ist alles im grünen Bereich. Wird es im Speicher leer, sollten wir ihn schnell auffüllen (über die Ernährung oder über entsprechende Eisenpräparate). Soweit so gut. Leider macht uns der Normwert für Ferritin einen Strich durch die Rechnung. Er liegt bei Frauen zwischen 15-150 µg/l und bei Männern zwischen 30-400 µg/l. Frauen sollten einen Wert von mindestens 80 µg/l, Männer von mindestens 100-120 µg/l haben, dann ist der Speicher befüllt. Alle Werte darunter bedeuten eine Entleerung auf Kosten der Gesundheit, sie sind dann in Stufe 2 der Erkrankung mit all seinen unklaren Symptomen. Leider wurde die Untergrenze für Ferritin da festgelegt, ab wo beim Menschen mit einer Anämie zu rechnen ist, also End-Stufe 3. Die Speicher sind ausgeräumt und der Mangel ist im Blut angelangt. Hält man sich an diese Grenzen und das ist in den meisten Fällen so, dann erhalten sie, außer auf ausdrücklichen Wunsch, auch keine Behandlung auf Eisenmangel, bevor sie nicht im Endstadium sind. Schade für den Patienten, es könnte so einfach sein.
Eisen ist leider kein Einzelfall. Bei weiteren Parametern ( u. a . Vitamin B12 und TSH) liegt die Sachlage ähnlich und ein Mangel oder Unterfunktion werden gar nicht oder viel zu spät erkannt. Hier ist die genaue Diagnostik über die klinischen Symptome essentiell.
Basierend auf meiner Praxiserfahrung gibt es sogenannte Schlüsselsubstanzen. Wenn alle Menschen nur mit diesen Substanzen ausreichend und frühzeitig versorgt würden, wären sehr viele Erkrankungen im Vorfeld verhinderbar!!! Die Schlüsselsubstanzen sind Eisen, Calcium und Magnesium, Jod, Vitamin B12 und Vitamin D.
Blutwerte sollten wir mit Vorsicht und großer Umsicht betrachten und dabei klinische Symptome sehr ernst nehmen. Sie sagen uns besser, wie es dem Patienten geht, als jeder Blutbefund. Als Patient benötigen sie medizinisches Grundwissen, ausreichende Finanzen (leider sind viele sehr sinnvolle Untersuchungen keine Kassenleistung) und einen starken Charakter, um ihre Gesundheit selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen und sich nicht von Dogmen einschüchtern zu lassen.
Über folgende Vorträge können Sie sich informieren.